Matchbericht Floorball Zurich Lioness vs. Unihockey Berner Oberland
Nach der enttäuschenden Niederlage am Samstag gegen Piranha Chur hatte das Team rund um Remo Zysset nicht viel Zeit, sich über dieses Spiel Gedanken zu machen. Denn bereits am Sonntag um 16:00 Uhr ertönte der Pfiff für den Start in das zweite Spiel dieses Wochenendes gegen Unihockey Berner Oberland. Die Bernerinnen konnten am Samstag das Spiel gegen die Kloten Dietlikon Jets für sich gewinnen und standen in der Tabelle auf dem vierten Zwischenrang, was die Aussichten auf einen ersten Sieg in der U21A nicht sonderlich gut aussehen liess.
Nichtsdestotrotz spielten die Lioness von Anfang an selbstbewusst, denn an die Aussenseiterrolle ist man sich langsam gewöhnt. Jedoch waren es die Gäste, die mehr fürs Spiel taten und deshalb auch mehr davon hatten. In der sechsten Minute gelang den Berner Oberländerinnen dann das erste Tor im Spiel. Defensiv liess man dem Gegner etwas zu viel Platz. Die Löwinnen liessen sich von diesem Treffer aber nicht verunsichern und kreierten weiter Chancen, jedoch noch ohne Erfolg. In der 15. Spielminute stellten sich die Gäste für einen Freistoss wenige Meter vor dem Zürcher Tor auf. Die Zuteilung unsererseits lief nicht optimal, weshalb eine Bernerin vergessen ging und ihr Team eiskalt zum 0:2 schoss. Über dieses Tor ärgerte man sich zurecht. Mit diesem Ärger im Hinterkopf ging es in die letzten fünf Minuten im ersten Drittel. In der 18. Spielminute waren es die Lioness, die ein erstes Mal jubeln konnten. Lina Söderlund legte den Ball an einem Freistoss für Neuzugang Aneta Hlusickova auf, welche diesen mit einem platzierten Drehschuss unter der Latte versenkte. Somit ging man mit einem 1:2-Rückstand in die erste Pause.
Die Lioness starteten gut ins zweite Drittel. Der Wille, diesen Rückstand noch zu drehen, war förmlich spürbar. So war es nicht einmal zwei Minuten nach Wiederbeginn des Spiels unsere Nummer 66, Vanessa Debrunner, die einen Pass von ihrer Verteidigerpartnerin Selina Diem mit einem gekonnten Weitschuss im weiten Eck versenkte. Das Spiel war nun relativ ausgeglichen. Beide Teams erspielten sich gefährliche Chancen, doch am Zwischenstand änderte sich soweit noch nichts. Erst in der 32. Minute konnten die Bernerinnen wieder in Führung gehen. Dies liessen die Lioness jedoch nicht auf sich sitzen. Zwei Minuten später kam der Ball durch eine Freistossvariante von der Mittellinie aus gefährlich vors Tor und spickte perfekt auf den Stock von Elin Spengler, welche sich nicht zweimal bitten lies und das Unentschieden wieder zurückholte. Der Pass wird Carla Hauser zugeschrieben. Dieses Unentschieden wollte man gerne mit in die zweite Pause nehmen. Doch die Gäste hatten andere Pläne. Sie spielten einfach und kamen so erneut in Führung. So musste man erneut mit einem Tor Rückstand in die Pause.
Für das dritte Drittel war nun klar, dass man alles daran setzen wollte, die ersten Punkte im neuen Jahr zu gewinnen. Der Wille war auf jeden Fall spürbar. Das Team kämpfte um jeden Ball, blockte jeden Schuss und rannte in jedem Konter bis zum Schluss. In der 48. Spielminute musste Lisa Mumenthaler wegen Sperren auf die Strafbank. Das Powerplay der Bernerinnen war jedoch nicht erfolgreich. In der 52. Spielminute gelang es Selina Diem ihre Gegenspielerin auszuspielen, wodurch sie sehr viel Platz vor dem Tor hatte. Solch eine Chance lässt sie sich selten entgehen und so stand es 4:4. Der Assist wurde Sophie Bandle zugeschrieben. Nur kurze Zeit später waren es die Bernerinnen, welche eine erste Strafe auf sich nahmen. Das Powerplay installierte sich schnell und Selina Diem schoss den Ball nach einem schönen Spielzug an den Pfosten! Davon liessen sich aber nur die Gäste verunsichern, denn der nächste Ball aufs Tor von Selina wurde von Aneta Hlusickova gekonnt ins Tor abgelenkt. So waren die Lioness knapp sechs Minuten vor Schluss das erste Mal in Führung.
Auf der Bank wurden nun bereits diskutiert, wie man spielen will, falls der Gegner den Torhüter mit einer sechsten Feldspielerin ersetzt. Doch soweit sollte es gar nicht kommen. Knapp vier Minuten vor Schluss des Spiels spielten die Bernerinnen einen langen Ball an der Bande entlang in Richtung Tor. Man war zu weit von der Gegnerin entfernt, weshalb diese in Richtung Mitte ziehen konnte und den Ball frech unter dem Arm von Torhüterin Céline Hertach im Tor versenkte.
Die Zürcherinnen gaben aber nach diesem Treffer nicht auf und versuchten in der Offensive weiterhin gefährliche Chancen zu erspielen, wie zum Beispiel etwas mehr als zwei Minuten vor dem Schlusspfiff. Der Ball wurde hinter dem eigenen Tor gewonnen, nach vorne gespielt, wo Elin Spengler den Querpass auf Leonie Rohner spielte, welcher irgendwie durch viele Stöcke und Füsse ankam und souverän zum 6:5 versenkt wurde. Der Jubel auf Zürcher Seite war gross!
BEO nahm daraufhin das Timeout und auch der Trainerstaff der Lioness wusste einige Worte an die Spielerinnen zu Richten. Die nächsten zwei Minuten wurde sich in jeden Schuss geworfen, jeder Zweikampf wurde gekämpft, als wäre es der Wichtigste unseres Lebens und jede gelungene Aktion wurde von den Spielerinnen der U21 sowie des Damenteams, welche mittlerweile hinter der eigenen Bank mitfieberten, bejubelt. Einige Male wurde es noch brenzlig, doch das Team liess sich nicht mehr bezwingen. Voller Erleichterung über den ersten Sieg der U21A fielen sich die Lioness in die Arme und starteten das Fest mit unseren Damen! An dieser Stelle vielen Dank für euren Support! Als Bestplayerin wurde unsere Nummer 24 Selina Diem ausgezeichnet.
Nächste Woche steht das zweitletzte Spiel der Saison an. Gegnerinnen werden die Wizards Bern Burgdorf sein, welche momentan auf dem ersten Tabellenplatz stehen.
Für Lioness spielten: Lina Söderlund (C), Saskia Anderegg, Janine Lengauer, Sophie Bandle, Mirjam Briel, Olivia Domeisen, Alisha Merz, Julie Bornand, Elin Spengler, Selina Diem, Lynn Calarota, Céline Hertach (T), Leonie Rohner, Elena Morosi (T), Vanessa Debrunner, Lisa Mumenthaler, Carla Hauser, Ona Müller, Aneta Hlusickova
Für die Floorball Zurich Lioness: Alisha Merz
Fotos: Nils Rechberger