C-Juniorinnen gehören zum Spitzenquartett der Schweiz

Der Utogrund hat jetzt auch seine Südkurve – einfach ohne Pyros, dafür mit dem sportlichen Leiter mittendrin statt auf der Trainerbank. Anders als sein Pendant beim FCZ sitzt Remo an der Unihockey-Finalrunde der C-Juniorinnen nämlich auf der Tribüne mit Megaphon. Und treibt sie an – die Fans in Blau-Weiss: Von den Geschwistern über die U21-Spielerinnen (!) bis hin zu Freunden und Familie sind sie  da. Und das lautstark. Die C-Juniorinnen der  Lioness kämpfen an diesem Sonntagmorgen um den Schweizer Meistertitel.

Nach einem Samstag der engen Entscheidungen haben sie sich in der Gruppe gegen Uri (2:3) sowie die Kloten-Dietlikon Jets (8:6) durchgesetzt und  den Gruppensieg geholt. Allein das Torverhältnis machte am Ende den Unterschied zugunsten der Gastgeberinnen. Es ist ein Tag, der die beiden Trainer Oli und Leon garantiert ein paar graue Haare kostete. (Was für den 18-jährigen Leon neben dieser Endrundenteilnahme an der Bande wohl eine weitere Premiere war.)

Im Halbfinale gegen die Red Ants hinterlassen die Löwinnen zunächst den prägnanteren Fussabdruck. Sie haben einen Lauf, kombinieren kreativ und führen zwischenzeitlich mit 7:3 (!) – alles scheint angerichtet für das grosse Finale. Doch während die Lioness auf Kampfgeist und individuelle Klasse setzen, können sich die Red Ants auf die qualitative Breite ihres Kaders verlassen. Sie steigen fitter in die letzten Spielminuten und drehen die Partie noch mit einer starken Aufholjagd. Eine unglückliche Zweiminutenstrafe gegen die Lioness gibt den Gegnerinnen in der Overtime schliesslich die Möglichkeit zum 8:7-Siegtreffer – und dem damit verbundenen Finaleinzug.  Die Winterthurerinnen entscheiden später auch das Endspiel um den Pokal gegen die Jets verdient für sich (8:6). Sie waren das konstanteste und spielstärkste Team in dieser Endrunde.

Die Löwinnen hingegen müssen bis zum Spiel um Platz 3 viele Tränen und einen Stockbruch wegstecken. Im Duell um Bronze gegen BEO kommen die Zürcherinnen zunächst nicht vom Fleck. Die Luft scheint draussen, der Frust gemacht. Mit 0:7 liegen die erschöpften Lioness zur Pause in Rückstand. Doch dann folgt das grosse Aufbäumen, nicht zuletzt wohl auch als Dankeschön an das nach wie vor hüpf- und singfreudige Publikum. Die Blau-Weissen machen Tor um Tor gut, kommen auch dank eines brillanten Penaltytreffers von Laura nochmals bis auf 6:7 heran und doch reicht es am Ende nicht mehr ganz. Es bleibt Rang 4 und die unvergessliche Erinnerung daran, wie Nahe grandiose Glücksgefühle und unfassbare Niederlagen im Unihockeysport beieinander liegen. Und wie man auch mit Teamgeist punkten kann, ohne dabei einen Pokal zu gewinnen.

Autorin: Marisa Kuny
Fotos: Nils Rechberger, Sabrina & Markus Schenardi

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